Gegründet wurde der Verein am 2. Januar 1934. Der genaue Ort ist nicht bekannt, aber man nimmt an im
Gasthaus "Waldhorn". Eines der wenigen Dinge, die über den Krieg gerettet wurden, ist die handgeschriebene
Satzung des Vereins, der damals den Namen trug: "Kaninchenzüchterverein Besigheim", mit Sitz in Besigheim.
So kann man weiter darin lesen, dass jede unbescholtene Person, ohne Unterschied des Geschlechts, aufgenommen
werden kann. Die Versammlung entscheidet darüber. Der Monatsbeitrag betrug damals 80 Pfennige und die Aufnahmegebühr 50 Pfennige.
Die Gesamtvorstandschaft bestand zu der damaligen Zeit aus dem Vorstand, dem Schriftführer, dem Kassier, dem
Zuchtwerbewart und dem Fellwart. Weiter wurden in der Satzung von 1934 die Pflichten des Vereins und der Funktionäre
festgelegt, ferner wie man eine Versammlung abzuhalten hat und wie der Verein wieder aufgelöst werden kann.
Mit viel Idealismus waren alle Mitglieder tätig, denn schon bald konnte man die erste Jungtierschau im Garten des Gasthauses "Waldhorn" abhalten. Wenig Aktivitäten können aus den Kriegsjahren berichtet werden, denn viele Zuchtfreunde hat der Verein in diesem sinnlosen Krieg verloren.
Erst in den 50er Jahren wurde der Verein wieder neu belebt. Einige Mitglieder, die damals in den Verein eintraten und ihn mitgeprägt haben waren, stellvertretend genannt, Georg Eitel, Herbert Gerstenberger, Walter Lindenmayer, und Dr. Hans Schmid.
Auch zu dieser Zeit wurden die Jungtierschau und die Lokalschau, die Versammlungen und Ausschusssitzungen abgehalten. In regelmässigen Abständen traf man sich auch in den örtlichen Gasthäusern, um Erfahrungen auszutauschen.
1963 hatte der Verein schon eine stattliche Zahl an Mitgliedern, Vorstand Türk berichtete der Versammlung in diesem Jahr: 98 Mitglieder und 8 Neuaufnahmen. Der Verein besaß damals ein Guthaben von fast 1200.- DM. In diesem Jahr wurde Franz Kroboth zum neuen Vorstand gewählt, nachdem Christian Türk aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nicht mehr ausüben wollte.
Jungtierschau und Lokalschau wurden abgehalten, nun schon in der alten Turnhalle (diese ist inzwischen abgerissen und ein Gebäude der Firma Komet wurde darauf gebaut). Eine Werbeschau, um neue Freunde für die Kleintierzucht zu gewinnen, wurde in diesem Jahr in Hessigheim abgehalten. Ein voller Erfolg, berichtete Vorstand Franz Kroboth bei der nächsten Versammlung den Mitgliedern.
1965 feierte man das 30-jährige Bestehen des Vereins, da es aus Zeitgründen im Vorjahr nicht stattfinden konnte. Ein besonderer Höhepunkt war dieses Fest, bei dem auch die Kreisjungtierschau in Besigheim abgehalten wurde. Auf dem Festplatz bei der Enz wurde ein Zelt aufgebaut und von der Stadtverwaltung der Tanzboden geliehen, für einen schönen festlichen Rahmen.
Rege war das Vereinsleben auch in den folgenden Jahren: Ein Brutapparat wurde gekauft und im ersten Jahr wurden 1.000 Eier ausgebrütet und mit 95 % ein sehr gutes Schlupfergebnis erzielt. In jedem Jahr wurden die beiden Schauen abgehalten. Die größte Schau war 1967. 260 Tiere wurden damals ausgestellt und prämiiert. "Ein stolzes Ergebnis", konnte man danach sagen, "aber auch eine schöne Schau war es für die Besucher".
1972 war wieder ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Zum neuen Vorstand wurde Heinz Kazenmayer gewählt. Eine Jugendgruppe wurde neu gegründet und Dieter Weber übernahm die Jugendgruppe mit 9 Jugendlichen.
Zum ersten mal wurde über eine eigene Zuchtanlage gesprochen und Vorstand Heinz Kazenmayer wollte sich um einen Platz bemühen. Nachdem der Kauf eines Platzes am alten Neckar sich als nicht zweckmäßig erwiesen hatte, einigte man sich, den Platz auf dem Schäuber von der Stadt zu pachten. So wurde der Verein in diesem Jahr in das Vereinsregister unter dem Namen "Kleintierzüchterverein Besigheim und Umgebung e.V." eingetragen.
In diesem Jahr wurde auch das traditionelle Ostereiersuchen ins Leben gerufen, im Burgacker bei Zuchtfreund Georg Keller. Zum ersten mal musste man die Jungtierschau ausfallen lassen, da die alte Turnhalle nicht mehr zur Verfügung stand und kein anderer Raum gefunden werden konnte, wo diese Ausstellung hätte stattfinden können.
Die erste Versammlung konnte man schon am 21. Juli 1973 auf dem Schäuber abhalten. Hier beschloss man auch mit dem Verein in Gemmrigheim gemeinsam eine Jungtierschau abzuhalten, was von den meisten Züchtern begrüßt wurde. Groß war in dieser Versammlung die Enttäuschung , als Vorstand Heinz Kazenmayer berichtet, das das Landratsamt die Genehmigung, eine Zuchtanlage zu bauen, nicht erteilt hat. Dabei waren alle Baupläne für die Anlage und das Vereinsheim fertig gestellt. Jedoch versprach Bürgermeister Grau sich für den Verein einzusetzen, damit die Anlage doch gebaut werden dürfte.
Am 03.Dezember 1975 erhielt der Verein dann die Baugenehmigung und der erste Spatenstich wurde am 20.Dezember 1975 getan. Das Richtfest feierte man dank des milden Winters bereits am 07.Februar 1976.
Bei der Versammlung am 03. April 1976 sprach Vorstand Heinz Kazenmayer den Wunsch aus, da der Bau sehr gute Fortschritte machte, die nächste Versammlung eventuell schon im Vereinsheim abzuhalten und der „Shilo-Ranch“ endlich lebewohl sagen zu können.
Am 01.Mai 1976, nach einer Bauzeit von nur einem halben Jahr, konnte man den ersten Frühschoppen im neuerbauten Vereinsheim abhalten. Vorstand Heinz Kazenmayer bedankte sich nochmals bei dem gesamten Bautrupp, vergaß auch nicht die Frauen, die immer mit einem warmen Essen für die Leute vom Bau aufwarteten. Die Einweihung war dann bei der Jungtierschau am 07./08. August 1976.
Als ein Jahr später mit der Zuchtanlage begonnen wurde, konnte Vorstand Heinz Kazenmayer der Versammlung eine Satzung vorlegen, damit alle Züchter, die Interesse am Bau einer solchen hatten, einheitlich bauen. Im April 1977 war, nachdem auch einige Zuchtanlagen fertig gestellt waren, eine offizielle Einweihung mit Vertretern der Stadt, des Kreisverbandes und des Landesverbandes.
Im Neckar- und Enzboten konnte man damals lesen :“ Bei der Feier im Züchterheim haben Experten auf dem Gebiet der Kleintierzucht, wie auch Bürgermeister Grau und einige Stadträte, diese neue Anlage sowohl als zweckmäßig als auch sehr geschmackvoll bezeichnet. Man besichtigte das Heim, das gut 75 Gästen Platz bietet und die sechs Häuschen mit Züchterstüble, von denen noch mehr entstehen sollen und gab in Hochachtung zum Ausdruck, was die Vereinsmitglieder mit ihrer rührigen Vorstandschaft hier an Eigenleistung erbracht haben“.
Als im Jahre 1980 die Konzession für das Vereinsheim zum Ausschank – für Mittagessen ist die Küche zu klein – erteilt wurde, beschloss man, diese schnellstens zu vergrößern.
Auch eine Ausstellungshalle wurde in diesem Jahr erstellt. In der Rekordzeit von 14 Tagen war der Rohbau fertig und man konnte die Lokalschau am 08./09.11.1980 bereits dort abhalten. In der Jahreshauptversammlung gab Vorstand Kazenmayer bekannt, dass alle Zuchtanlagen-Parzellen vergeben seien und wenn die Ausstellungshalle noch verputzt sei, man der Öffentlichkeit eine schöne Anlage vorzeigen könne.
Als bei dieser 49. Jahreshauptversammlung Vorstand Heinz Kazenmayer aus persönlichen Gründen sein Amt als erster Vorsitzender niederlegte bzw. nicht mehr zur Wahl stand, war dies ein schwerer Schlag, nicht nur für den Ausschuss, sondern auch für alle anderen Mitglieder.
Gewählt wurde eine neue Vorstandschaft. Sie wird sich bemühen das Geschaffene zu erhalten, besorgt sein um eine gute Zukunft des Vereins und sich dabei besonders der Jugend annehmen, auf die sich diese Zukunft gründen wird.